DKW Hummel Super 156

Beschreibung

DKW Hummel 156
Orginalzitat aus einem Prospekt von 1961:
"DKW Hummel Super 156: ein Kleinkraftrad mit Eleganz und Schwung, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung! Es ist mit dem bewährten 3,7-PS-Motor ausgestattet, der dem Fahrzeug eine Geschwindigkeit von ca 65-70 km/h gibt. Sie können damit auch auf der Autobahn fahren. Diese Modell wird mit unserer neuen Teleskop-Federgabel ausgestattet, die dem Fahrzeug hervorragende Fahreigenschaften verleiht. Sonst auch hier die beliebte Super-Ausstatung wie: zweifarbige Lackierung korallenrot/elfenbein, bequeme Doppelsitzbank, Chromtank, Weisswandreifen, Chromfelgen,Dreiganggetriebe mit Handschaltung"

Technische Daten:

Restauration

Revision des Motors

Für die Revision des Motors musste ein recht grossen Aufwand betrieben, da der Motor sehr verschliessen war. Der Grund für den hohen Verschleiss ist nicht etwa eine hohe Laufleistung, sondern das der Motor, aufgrund gelockerter gesetzlicher Bestimmungen anfang der 6oger Jahren immer mit höherer Leistung gebaut wurde. Die Leistung stieg kontinuierlich von 2 PS auf 4.2 PS um mit der Konkurrenz mitzuhalten.
Neben der allgemeinen Reinigung des Motors, wurden viele Teile erneuert oder aufbereitet. Unter anderem wurde der Zylinder auf Übermass gebohrt und ein neuer Kolben eingebaut, die Kurbelwelle revidiert, sämtliche Lager und Dichtungen ersetzt. Auch die Zündung verlangte einige Arbeit: Neuer Schmierfilz, Unterbrecher und Kondensator, sowie die Zündspule neu wickeln. Nachdem die Lüfterhaube ausgebeult und frisch verchromt war, konnte der Motor endlich komplett zusammengebaut werden. Zu guter letzt noch das Firmenschild annieten und ein bisschen polieren.
Tipp: Als Profilschnur an der Lüfterhaube (Artikel: 999 993 02 01 / Gruppe 2; 7m) kann die Isolation einer weissen 0.5qmm Litze vewendet werden.

Vorbereitete Motorenteile vor dem Zusammenbau Vormontierte Getriebe-Hauptwelle Einsetzen der Kugellager in die vorgewärmten Gehäusehälften Einsetzen der Kurbelwelle Einziehen der Getriebehauptwelle Einbau der Kickstarterwelle und der Getriebezahnräder Vorgelegewelle einbauen Zusammenbau der beiden Gehäusehälften mit Spezialwerkzeug Fertigmontierter Motorblock Einpressen der Wellendichtringe Einbauen der Primärzahnräder Kettenritzel montieren Kupplung zusammenbauen Kupplungsdeckel anbauen Pleuel richten Kolben einbauen Zylinder aufsetzen Zylinderkopf montieren Vernieten eines neuen Schmierfilzes Fertig revidierte Bosch Schwungmagnetzündung Schwungmagnetzündung im Motor eingebaut Zündung einstellen Fertig montierter Motor, Kupplungsseite Fertig montierter Motor, Zündungsseite

Revision der Räder

Die Revision der Räder gab wiederum Einiges zu tun. Die Bremstrommeln habe ich ausgedreht, die Bremsbacken neu belegen lassen. Viele Kleinteile mussten ersetzt oder aufgearbeitet werden. Die Vorderachse war leider verbogen, so das diese auch nachgefertigt werden musste. Das exotische Gewinde (Fahradgewinde Fg 9.5) habe ich mit der Drehmaschine geschnitten.
Die Räder speichte ich selber ein, das ist gar nicht so schwierig wie ich zuerst befürchtet habe. Ich kann nur empfehlen es mal selber zu probieren. Wichtig ist, dass man die Nippel etwas einfettet und nicht zuviel aufs Mal korrigieren wil. Um die Zentrierarbeiten gut erledigen zu können, habe ich mir einen stabilen Zentrierständer gebaut. Die Felgen konnte ich bis auf ca. 0.2mm Seiten- und Höhenschlag einstellen. Anschliessend wurden noch die neuen Weisswandreifen aufgezogen.
Einige Bilder vom Zusammenbau des Vorderrads:

Neu angefertigte Zugöse für den Bremshebel Zugöse an Bremshebel genietet Neu angefertigte Vorderachse aus Vergütungsstahl Neuer Bremsnocken mit konischer Verzahnung Achse in Nabe eingebaut Staubdeckel und Druckhülse montiert Bremsbacken montiert Fertig montierte Vorderadnabe Speichen in Nabe eingefädelt und ausgericht Erste Reihe Speichen in der Felge eingezogen Alle Speichen montiert, bereit zum Zentrieren Fertiges Vorderrad mit Weisswandreifen Fertiges Vorderrad mit Weisswandreifen

Am Hinterad hatte leider der Lagersitz am Mitnehmerflansch des Kettenrads viel zu viel Spiel, so dass das Kettenrad eierte, und so die Mitnehmergummis zerstörte. Zuerst wollte ich nur einen neuen Lagersitz einlöten, musste das Teil schlussendlich doch komplett neu anfertigen, da es verzogen war und so kein ordentlicher Rundlauf für das Kettenrad hergestellt werden konnte. Für das Vernieten der drei Mitnehmerbolzen musste ein spezieller Nietendöpper gebaut werden. Das Hinterrad konnte mittlerweile fertig montiert und eingespeicht werden.

Vorgedrehte Bauteile für den Mitnehmerflansch Beide Teile hart verlötet Fertigdrehen des Flansch Fertiger Mitnehmerflansch mit eingenieteten Mitnehmerbolzen, Vorderseite Fertiger Mitnehmerflansch mit eingenieteten Mitnehmerbolzen, Rückseite FDetailansicht Hinterradnabe Detailansicht Hinterradnabe Fertiges Hinterrad mit Weisswandreifen

Revision des Fahrgestells

Schwinghebel

Bei fast allen Hummeln sind die Lagerungen der Schwinghebel ausgegeschlagen. Um weiterem Verschleiss vorzubeugen habe ich wartungsfreie Gleitlagerbuchsen eingepresst und neue Wellenstücke mit geschliffener Oberfläche angefertigt. Bei erneutem Verschleiss kann nur die Buchse ersetzt werden und die Bohrung in den Schwinghebeln weitet sich nicht mehr weiter aus.

Vorbereitete Schwingenteile vor dem Zusammenbau Schwingenhebel mit neuer Lagerung

Bremspedal

Das Bremspedal hatte sehr viel Spiel. Deshalb musste ich den Bolzen im Lagerbock und die Buchse im Pedal neu machen.

Zerlegtes Bremspedal Revidiertes Bremspedal

Griffarmaturen

Der Lenker und die Griffarmaturen wurden frisch lackiert und mit neuen Griffgummis versehen.

Kompletter Lenker Schaltdrehgriff Gasdrehgriff

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